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Interview Giulio

Aktualisiert: 22. Juni 2021

Der 2. Teil des Interviews mit Giulio selbst.





Kannst du dich kurz vorstellen?


Mein Name ist Giulio Fortis. Ich wohne in Balerna im Kanton Tessin. Ich bin 16 Jahre alt und wohne bei meinen Eltern. Ich spiele Fussball, seit ich 5 Jahre alt bin. Ich habe in der Mannschaft Chiasso Pulcini angefangen und bin dortgeblieben, bis ich 12 Jahre alt war. Dann wechselte ich zum Team Castello Coldrerio, wo ich immer noch spiele. Vor einem Jahr habe ich auch angefangen, in Boris Angeluccis Team zu spielen, FCL Special Needs I Camaleonti. In der Castello-Mannschaft spiele ich als linker Mittelfeldspieler, bei den CAMALEONTI habe ich mehr Positionen.


Was bedeutet es für dich, die Möglichkeit zu haben, Fussball zu spielen?


Für mich ist es eine große Bereicherung, die schönste von allen. Ich bin ein großer Fussballfan, ich liebe es, Fussball zu spielen, ich mache es mit großer Leidenschaft und ich habe auch schon Trophäen für meinen Einsatz und meine Durchsetzungsfähigkeit erhalten.


Hast du schon an einem Fussballturnier teilgenommen?


Ja, an mehr als einem, ich liebe an Turnieren zu spielen.


Hast Du schon einmal an einem mehrtägigen Fussballcamp teilgenommen? Warst du schon einmal allein, ohne deine Eltern in einem Ferienlager?


Ja, einmal. Da war ich och sehr jung und es hat mir nicht so gut gefallen. Ich habe versucht Dinge alleine, ohne Hilfe, zu machen und ich konnte diese nicht mit einer Hand machen. Auch wenn ich mich mit meinen Freunden gut verstanden habe, gefiel mir das Camp nicht. Ausserdem haben wir in Zelte geschlafen, welche sehr heiss wurden, dadurch konnte ich nicht gut schlafen. Ich wollte nie mehr zu einem Fussballcamp gehen.


Du spielst in zwei Fusballmannschaften, dem Team von Castello Coldrerio und dem FCL Special Needs - I Camaleonti, einer Mannschaft für Menschen mit Behinderungen. Was sind die Herausforderungen für dich in beiden Teams? Und was sind die Chancen?


Im Team Castello Coldrerio besteht die Herausforderung darin, immer besser zu werden und mit dem Team mitzuhalten. Die Chancen sind das Zusammensein mit anderen. Ich mag den Teamsport, das gemeinsame Lachen und Feiern. Das schätze ich sehr, auch wenn man verliert.


Wie reagieren die Teammitglieder auf deine Behinderung?


Bei Castello Coldrerio wechsle ich jedes Jahr den Trainer und nicht alle sind sehr sensibel für meine Behinderung, manche lassen mich etwas weniger spielen, ich werde dann sauer, aber das ist nun mal meine Situation. Ich weiß, dass ich froh sein muss, dabei zu sein, ich akzeptiere es, auch wenn ich ein bisschen weniger spiele. Aber mit dem CAMALEONTI ist es anders. Mein Trainer Boris ist fantastisch. Er lässt mich jederzeit spielen und versteht, was ich brauche.


Was ist für dich im Team CAMALEONTI anders? Warum spielst du gerne in diesem Team?


In der CAMALEONTI Mannschaft ist alles anders. Es gibt keinen Wettbewerb, keinen Stress durch den Trainer, der immer viel fordert, keine drei Trainingseinheiten pro Woche. In diesem Team spiele ich gerne, weil ich mich nicht verurteilt fühle, wenn ich Fehler mache, und vor allem habe ich immer Spass.



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